Update Zukunft himmelbeet: Es sieht nicht gut aus
Eigentlich wollten wir die Tage einen Saison-Rückblick mit vielen schönen Fotos rausschicken und darüber erzählen, was in 2019 so alles tolles passiert ist.
Stattdessen gibt es schlechte Nachrichten: Der Mettmannplatz, von uns und euch eingebracht und in einem gemeinsamen Gespräch zwischen Stadträtin Sabine Weißler, Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel und himmelbeet im August als erste echte Zukunftschance für das himmelbeet besprochen, scheint keine Option zu sein.
Hintergrund ist, dass Sabine Weißler bei der vergangenen Bezirksverordnetenversammlung Mitte am 21.11.2019 auf eine mündliche Anfrage [1] zu einem möglichen Umzug von himmelbeet auf den Mettmannplatz, antwortete: die Prüfung der Fachämter habe ergeben, dass der Mettmannplatz als Nutzung mittelfristig nicht zur Verfügung steht. Es könnte keine Aussage dazu gemacht werden, ab wann der Platz zur Verfügung stehen würde [2].
Wir gehen davon aus, dass „mittelfristig” einen späteren Zeitpunkt als Ende 2020 meint. Das bedeutet: Der aktuelle Nutzungsvertrag von himmelbeet endet in elf Monaten am 31.10.2020. Es existiert keine Ersatzfläche.
Erfahren haben wir davon über die sozialen Medien und zwar nicht von Vertreter*innen aus Rathaus oder Bezirksamt. Das ist besonders schade, da Sabine Weißler und Stephan von Dassel uns im August zugesagt hatten, erste wichtige Schritte zur Prüfung des Mettmannplatzes zu gehen und den Stand innerhalb von drei Wochen an uns zurück zu melden. Seitdem sind mehr als drei Monate vergangen und trotz Nachfrage ist nichts passiert.
Außerdem sagte Sabine Weißler bei der BVV es würde weiter nach Ausweichflächen gesucht. Seit 2015 haben wir getan was wir konnten um den aktuellen Fall zu vermeiden: weniger als ein Jahr vor Ende unseres aktuellen Nutzungsvertrags wissen wir nicht, was passieren wird. Es ist für uns organisatorisch kaum möglich aus diesem Moment unbeschadet herauszukommen. Das betrifft sowohl die Belastungsgrenzen des Teams als auch die der Finanzen.
Wir könnten hier viel davon erzählen, wie wir den Umgang von Politik und Verwaltung in Berlin-Mitte mit Orten, erdacht und gehalten durch Akteur*innen der Zivilgesellschaft, wahrnehmen. Unseren Unmut z.B. darüber, dass überwiegend in ihrer Existenz bedrohte Projekte aus dem Wedding zum Bezirksforum Mitte eingeladen werden, um dort – ohne Aufwandsentschädigung – Vorträge über ihre Arbeit zu halten und sich untereinander zu vernetzen, haben wir bereits vor Ort kundgetan. Wir kennen uns aus Gründen, konnten wir nur sagen.
Für unterbesetzte Verwaltungen und gestresste Politiker*innen haben wir viel Verständnis. Was wir aber erwarten, ist ein offener und respektvoller Umgang sowie eine transparente und verlässliche Kommunikation.
Wir sind enttäuscht, erschöpft und erneuern unsere Forderung an den Bezirk, die Beschlusslage [3] für einen alternativen Standort für das himmelbeet umzusetzen.
Wir melden uns wieder.
Danke allen, die uns unterstützen!
[1] https://bit.ly/34zwcR7
[2] https://bit.ly/35EK2BO
[3] https://bit.ly/2OpX4NJ