Klima im Kiez: Was ist eigentlich in 2023 passiert? Die Antwort könnte dich überraschen!
himmelbeet Presse
„Was macht ihr denn im Winter?“
Diese Frage höre ich oft, wenn ich erzähle, dass ich in einem Gemeinschaftsgarten arbeite. „Glühwein trinken und Däumchen drehen,“ antworte ich manchmal. Wenn doch nur! Im Klima im Kiez-Team genau wie für andere Projekte bedeutet der Winter: Planen. Was hat bis jetzt gut und nicht so gut funktioniert? Wo können wir besser machen? Was sollen unsere Schwerpunkte sein? (Antwort für 2023: Begrünung, Müllvermeidung und Ernährung). Und wenn wir das für uns etwas klarer haben, ist es schon Zeit, unseren Kooperationspartner anzurufen, Schulen und andere Einrichtungen zu kontaktieren. Manche planen Veranstaltungen 2 Monate im Voraus, aber für Schulen muss Mensch schon mit 6 berechnen!
Ah, und dieses Jahr hat auch mit Veränderungen angefangen: Unsere Kollegin Marion hat uns verlassen, und ich, Carlotta, habe die Projektleitung vom Klima im Kiez übernommen und mit ihrer Hilfe versucht, mich einzuarbeiten. Kurz danach gab es kein Quartiersmanagement Soldiner Straße Team mehr! Normalerweise arbeiten wir eng zusammen. Wir konnten aber nichts dagegen, nur weitermachen.
Im Frühling ging es los!
Die Gartensprechstunden haben einmal im Monat stattgefunden, mit Input und Praxis über Jauche, Pflanzenvermehrung und anderen spannenden gärtnerischen Themen.
Der Fluss der Veranstaltungen beginnt sich im Kiez zu ergießen: Politische Diskussion, Picknick, Koch-Aktion und Wildkräuterführung haben Menschen aus dem Kiez über das Thema Essen zusammengebracht. Gemeinsam haben wir uns gefragt: Was ist eine klimafreundliche Ernährung? Wie können wir Lebensmittelverschwendung vermeiden? Wir haben auch einfach die Freude des gemeinsamen Kochens und Essens in der schönen Atmosphäre des ElisaBeet Gartens genossen.
Essen ist doch gut, aber was ist mit den anderen Themen? Das fragst du dich jetzt. Da ist auch viel passiert: eine Müllversammlungsaktion auf dem Friedhof und viele Aktionen an Baumscheiben. Ja, die Erde um Stadtbäume, die oft als Hundeklo oder Mülleimer benutzt wird. Da wurde fleißig vom Müll befreit, bepflanzt, ausgesät, gegossen und gepflegt. Es ist gut für die Seele, gut für den Kiez und gut fürs Klima! Leider haben wir auf die harten Tour herausgefunden, dass die Baumscheibe wahrscheinlich innerhalb weniger Tage zerstört wird, wenn Mensch keinen festen Zaun um ihn herum errichtet oder die Aktion viermal wiederholt. Schade.
Nach den Sommerferien kam die zweite Welle von Veranstaltungen.
Hoffentlich, erfrischend wie eine Meereswelle und nicht anstrengend wie eine Hitzewelle! Anfang September fand unser Kieztag statt: zusammen mit anderen Organisationen haben wir auf dem Soko-Spielplatz ein buntes Programm angeboten. Hauptziel: Anwohner*innen die Möglichkeit geben, Organisationen aus dem Kiez kennenzulernen. Es gab auch unter anderem eine interaktive Karte, eine Tausch-Ecke und leckeres Essen von Frauen aus dem Kiez vorbereitet. In Kooperation mit ElisaBeet Garten-Team haben wir noch eine Koch-Aktion und Kinoabend organisiert. Neben dem leckeren Essen hatten Leute die Möglichkeit, etwas über Solidaritäts-Landwirtschaft zu lernen. Was für ein Sommer! Im Herbst machen wir aber weiter, mit Wildkräuter-Spaziergänge, Begrünungs-Aktionen und Workshops zum Selbermachen - diesmal aber drinnen.
Haben wir das alles alleine gemacht?
Auf keinen Fall! Da möchte ich ganz ehrlich unseren Kooperationspartner bedanken, mit denen wir bei jedem Schritt zusammenarbeiten. Wir haben auch die unschätzbare Unterstützung des neuen QM-Mitglieds David Fuß gewonnen und eine tolle neue Kollegin, Anastasia, im Klima im Kiez-Team begrüßt. Juhu! Auch Praktikant:innen und Freiwillige beteiligten sich auf wunderbare Weise an unserer Arbeit für ein besseres Klima im Soldiner Kiez.
... und jetzt?
Langsam gehen wir aber im Winterschlaf und vergessen, dass die Saison so voll war. Endlich können wir uns entspannen und nichts machen. Naja, wenn du richtig gelesen hast, weißt du, dass ich jetzt Quatsch erzähle … Bald kommt die nächste Saison ;)