Gesellschaftlicher Wandel braucht Raum
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40% des Energiebedarfs sollen bis 2020 aus erneuerbaren Quellen stammen, vielmehr als rund 30% werden es aber wohl nicht sein. In diesem Kontext schreibt der Wissenschaftliche Beirat für Globale Umweltveränderungen der Bundesregierung (WBGU) den Städten als Laboratorien für klimaverträgliche Entwicklung schon 2011 eine Schlüsselrolle beim Wandel hin zur nachhaltigen Gesellschaft zu.
Am vergangenen Samstag fand im himmelbeet die Vernissage für „Projektor – Baukasten für eine imaginäre Stadt“ statt. Die Installation eines illuminierten Hauses der Künstlerin Anke Westermann soll aufmerksam machen. Aufmerksam auf bedrohte Orte im zunehmend verdichteten Stadtraum und Orte, die bislang nicht der ökonomischen Verwertungslogik zugeführt wurden. Nun ist „Projektor – Baukasten für eine imaginäre Stadt“ im himmelbeet zu betrachten. Seit 2013 ist der öffentliche Gemeinschaftsgarten auf einer städtischen Fläche Reallabor und Praxisstelle. Ein gelebter Beitrag zum Wandel der Gesellschaft.
Wir kompostieren, vermeiden Müll, erzeugen Lebensmittel in der Stadt, vermitteln Fähigkeiten für nachhaltigere Lebensstile. Wir diskutieren neue Wohlstandsmodelle, laden zum Lernen ein, planen und setzen partizipative und inklusive Projekte um. Dabei beschränken wir uns nicht auf das umweltbezogene Klima. Wir wollen das gesellschaftliche Klima genauso verändern. Wir schaffen ein in vieler Hinsicht barrierearmes Angebot, interessieren uns für andere Kulturen und treten durch eine offene, respektvolle und vorurteilsfreie Haltung mit Menschen auf Augenhöhe in Kontakt. Das himmelbeet ist eine für jeden Menschen zugängliche, grüne und in jeder Hinsicht bunte Gegenwelt zu städtischem Lärm, Staub, Stress und Entfremdung.
Im kommenden Jahr endet, aller Voraussicht nach unser Zwischenmietvertrag. Seit 2,5 Jahren verhandeln wir mit dem Bezirk über eine Lösung, wie wir weiter produktiv sein können. Bislang ohne verbindliches Ergebnis.
Der Wandel zu einer nachhaltigeren Gesellschaft geht uns Alle an. Wir übernehmen zivilgesellschaftliche Verantwortung, auch in diesem Sinne, und leben in vielerlei Hinsicht das, worüber oft nur gesprochen wird. Die Stadt braucht ihre Gärten, gerade jetzt.
Nun endet die fünfte Saison vom himmelbeet und unsere Beete fallen in den Winterschlaf. Nach den Vorbereitungen für den Winter tritt wieder das Denken, Planen, Reden und Verhandeln über die Zukunft in den Vordergrund. Es ist unser entschiedenes Ziel, das Ende vom himmelbeet an der Ruheplatzstraße und den Beginn an einem neuen Ort unter intensiver und respektvoller Beteiligung aller von diesem Prozess betroffenen Gruppen und Einzelpersonen umzusetzen. Denn der Garten ist nicht für uns, sondern für Alle da.
Seid also gespannt, was die kommende Zeit bringen wird. Wie immer informieren wir euch hier:
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Die Installation „Projektor – Baukasten für eine imaginäre Stadt“ von Anke Westermann könnt ihr noch bis zum 28.10.17 erleben. Der Garten ist bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet, mindestens.